10 wertvolle Lebensweisheiten vom Navy Seal Admiral William G. McRaven

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Viele von uns streben nach einem glücklichen und erfolgreichen Leben, doch ist dies oft leichter gesagt als getan. Wo fängt man an und wie überkommt man die vielen Hürden? Wie gehe ich mit Rückschlägen um was muss ich tun, um selbst in meinen dunkelsten Stunden volle Energie und Willenskraft zu entwickeln? Welches Mindset muss ich entwickeln, wenn ich nicht nur mich selbst, sondern die Welt verändern will? Wenn du darauf eine Antwort suchst, dann sind die folgenden 10 Lektionen vom Navy Seal Admiral William G. McRaven ein “Must Read” für dich.

Admiral McRaven – ein Mann, der die Welt veränderte

Admiral McRaven (Jahrgang 1955) ist ein ehemaliger Navy Seal mit einer beachtlichen militärischen Karriere. Er war unter anderem Task-Unit-Commander während des zweiten Golfgkriegs, Befehlshaber des SEAL Team 3, verantwortlicher Arbeitsgruppenleiter im CENTCOM-Bereich und Commodore der Naval Special Warfare Group 1. Als Kommandeur des United State Joint Special Operation Command war McRaven von 2008 bis 2011 für die Operation “Neptune´s Spear”, einem der wichtigsten Militäreinsätze unter der Obama-Regierung, beteiligt.

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2014 wurde McRaven für das Amt des Chancelors an der University of Texas in Austin ausgewählt. Dort hielt er eine großartige, motivierende Eröffnungsrede, die den Studenten Mut machen sollte. McRaven wollte mit seiner Rede klar machen, dass ein jeder Mensch die Macht hat, die Welt zu verändern.

Mit diesen 10 Lektionen veränderst du die Welt

Ja, du hast richtig gelesen: Jeder Mensch (einschließlich dir!) hat die Macht, die Welt zu verändern. Und wenn du dachtest, dass es dazu Dinge wie Geld, Macht oder Beziehung braucht, kannst du das jetzt ein für alle Mal abhaken.

Wie so oft im Leben, sind es die kleinen Stellschrauben, auf die es ankommt. Es sind Dinge wie Disziplin, Respekt und Courage! Wichtig ist, dass du an diesen kleinen Stellschrauben jeden Tag kontinuierlich drehst und so dein Mindset auf ein völlig neues Level katapultierst – doch dazu später mehr!

1. Mache jeden Morgen dein Bett

Jeden Morgen das eigene Bett zu machen, könnte an Leichtigkeit und Banalität wohl kaum zu übertreffen sein – und doch scheitern viele von uns bereits an dieser kleinen Hürde.

Bei Besuchen von Freunden, Verwandten oder Bekannten habe ich in meinem Leben schon hunderte Male gesehen, dass ihr Bett nicht gemacht war. Das Bettlaken war nicht mehr richtig gespannt, die Decke lag halb auf dem Boden und die Kopfkissen waren überall – nur nicht dort, wo sie hingehören.

Das Interessante daran ist, dass ich in 99% aller Fälle zu hören bekam: “Spielt keine Rolle! Das Bett wird doch gleich sowieso wieder unordentlich!”

Und soll ich dir was sagen? Lange Zeit habe ich genau das selbe gedacht! Diese erste Lektion fürs Leben von Admiral McRaven hat mich jedoch zum Umdenken gebracht:

If you want to change the world, start off by making your bed.

Admiral William H. McRaven

Wenn du jeden Morgen dein Bett machst, hast du die erste Aufgabe des Tages vollendet. Dieses Werk wird dir direkt nach dem Aufstehen eine kleine aber feine Art von Stolz verleihen und dich dazu ermutigen, weitere Aufgaben zu erfüllen.

Du wirst sehen: Am Ende des Tages entstehen aus dieser einen erledigten Aufgabe plötzlich viele erledigte Aufgaben. Jede Aufgabe für sich betrachtet wird dir vielleicht banal vorkommen – und doch entwickelt sich mit jeder weiteren abgeschlossenen Aufgabe mehr und mehr Stolz in dir. Es wird sich gut anfühlen und du bekommst mit der Zeit ein besseres Verständnis, Dinge einfach durchzuziehen – du musst nur anfangen!

Jeden Morgen dein Bett zu machen, wird dir ebenso beweisen, dass die kleinen Dinge im Leben wichtig sind. Wenn du die kleinen Dinge nicht richtig machen kannst, wirst du niemals die großen Dinge richtig machen können. So sehr du also vielleicht in diesem Moment über diese kleine Aufgabe grinsen musst: Starte von nun an deinen Tag damit, dein Bett zu machen!

Und selbst wenn du mal einen schlechten Tag hast, so kommst du trotzdem nach Hause zu einem gemachten Bett – ein Bett, das du selbst gemacht hast 😉

Dieses gemachte Bett wird dir Mut geben, dass der morgige Tag besser wird.

2. Finde Menschen, die dir durchs Leben helfen

Admiral McRaven beschreibt diese Lebensweisheit in seiner Rede sehr schön anhand seiner Erlebnisse im harten Navy Seal Training.

Beim Seal Training wurden die Schüler in Bootsbesatzungen aufgeteilt. Jede Bootsbesatzung besteht aus 7 Schülern – drei auf jeder Seite eines kleinen Gummibootes und ein Bootsführer, der seine Crew navigiert.

Jeden Tag stellen sich die Bootsbesatzungen am Strand zusammen und werden angewiesen, durch die Brandungszone zu gelangen und mehrere Meilen die Küste entlang zu paddeln. Im Winter können die Wellen vor San Diego bis zu 3 Meter hoch werden und es ist außerordentlich schwierig, durch die stürmische Brandung zu paddeln, wenn nicht alle mitmachen.

Jedes Paddel muss mit der Schlagzahl des Steuermanns synchronisiert sein. Jeder muss die gleiche Anstrengung aufbringen, oder das Boot dreht sich gegen die Welle und wird kurzerhand wieder an den Strand geworfen. Damit das Boot sein Ziel erreicht, müssen alle paddeln!

Admiral McRaven nennt seine zweite Lebensweisheit daher:

If you want to change the world, find someone to help you paddle.

Admiral William H. McRaven

Diese wertvolle Weisheit lässt sich einfach auf alles in deinem Leben umsetzen:

  • Du willst dich zum täglichen Sport motivieren? Motiviere deine beste Freundin oder besten Freund dazu, diesen Weg mit dir gemeinsam zu gehen. Gemeinsam werdet ihr eure extrinsische Motivation fördern.
  • Du willst dich selbstständig machen oder hast so richtig Bock, endlich mit deinem Traumjob durchzustarten, weißt aber nicht, wie du das anstellen sollst? Suche dir jemanden, der bereits da ist, wo du eines Tages sein willst. Du wirst erstaunt sein, wie hoch die Hilfsbereitschaft unter erfolgreichen Menschen ist!
  • Du willst eine neue Sprache lernen und fließend sprechen können? Lies nicht einfach nur ein Buch, sondern suche dir einen Muttersprachler, der dich an die Hand nimmt und dir alles von der Pike auf beibringt.
  • Du wirst gemobbt, gestalkt oder bist Opfer von Narzissmus? Das Schlimmste, was du jetzt tun kannst, ist, diesen Kampf alleine aufzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du den Kampf als Einzelkämpfer verlierst, ist leider hoch. Die Folgen sind soziale Abgrenzung, ein dramatisch gesenktes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen – bis hin zum völligen Abstieg in Alkohol- und Drogenkonsum. Suche dir Menschen in deinem engsten Kreise und rede mit ihnen darüber. Jene Menschen, die dir in solch dunklen Zeiten zur Seite stehen und für dich kämpfen sind es, auf die du wirklich bauen kannst.

Du kannst die Welt nicht alleine verändern und ebenso wenig kannst du in deinem Leben alles alleine schaffen – und weißt du was? Das ist völlig in Ordnung!

Stelle dir das Gummiboot mit einer 7-Mann-Bootsbesatzung aus Admiral McRaven´s Beschreibung als dein persönliches Leben vor – die Stromschnellen und meterhohen Wellen um das Boot herum machen die Umstände, Herausforderungen und Hürden im Alltag aus.

Du bist ein Teil dieser Crew, die anderen 6 sind deine engsten Angehörigen und Freunde. Manchmal paddelst du im Takt mit den anderen und manchmal bist du auch die Person, die navigiert – völlig egal: Ihr zusammen meistert jede Hürde!

3. Respektiere jeden!

In meiner Welt sind grundsätzlich alle Menschen willkommen. Das Geschlecht, die Hautfarbe, religiöse oder politische Hintergründe sagen überhaupt nichts darüber aus, wie groß das Herz eines Menschen ist – und das ist es, worauf es schließlich ankommt.

Wenn du die Welt mit offenen Armen empfängst und allen Mitmenschen stets mit vollem Respekt entgegentrittst, verspreche ich dir, dass du am Ende des Tages ein saugeiles Gefühl haben wirst. Glücksgefühle werden dich überkommen, du verspürst Stolz und ein gesteigertes Selbstbewusstsein.

Sei es, dass du einer älteren Dame hilfst, ihre Einkäufe nach Hause zu tragen oder einem Touristen den richtigen Weg zum Museum erklärst: Entscheide dich, von nun an alle Menschen zu respektieren und eine gute Tat zu tun, wenn jemand Hilfe braucht.

Schreite ein wenn du siehst, wie jemand belästigt oder bedrängt wird. Sei stark und zeige klare Kante gegen Extremismus. Lass nicht zu, dass das Negative dieser Welt siegt und zeige Mobbing, Gaslighting und Narzissmus die rote Karte. Natürlich sollst du dich dabei nicht unnötig in Gefahr begeben – hole dir Hilfe dazu und rufe im Notfall die Polizei.

Überlege einmal selbst: Wer ist dein Lieblingsschauspieler? Wer ist dein Lieblingssportler? Welche großen Persönlichkeiten inspirieren dich besonders stark? Haben diese Menschen alle die selbe Nationalität, Hautfarbe oder Kultur wie du? Nicht wirklich, oder?

Stell dir vor, dass du in einer Gruppe als erstes einen neuen Mitmenschen ansprichst und willkommen heißt. Wie geil wäre es bitte, wenn du die Person bist, die das Eis gebrochen hat und sich plötzlich herausstellt, dass dieser neue Mitmensch so viele kleine Gemeinsamkeiten mit dem Rest der Gruppe hat? Und wie egal ist es dann bitteschön, ob jemand schwarz, weiß, gelb oder grün ist?

Wenn du also die Welt verändern willst, dann respektiere jeden! Admiral McRaven erklärt diese Lebensweisheit mit dem Fakt, dass in seinen Trainingseinheiten immer die kleinsten Navy Seal Anwärter am besten abschnitten – ganz egal, ob es ums paddeln, rennen oder schwimmen ging.

Man hätte meinen dürfen, dass die großen und kräftigen Navy Seal Anwärter mit ihren entsprechend großen Schwimmflossen bei einer zu absolvierenden Schwimmstrecke am besten abschneiden würden – doch dem war nicht so!

Es waren die kleinsten Navy Seal Anwärter mit einer Größe von maximal 170cm und entsprechend kleineren Schwimmflossen, die schneller als alle anderen schwammen und den Strand immer als erstes erreichten. Admiral McRaven erinnert sich, dass in diese Truppe jeder einen anderen ethnischen Hintergrund mit sich brachte: Sie bestand aus einem Amerikaner mit indianischen Wurzeln, einem Afroamerikaner, einem Amerikaner mit polnischen Wurzeln, einem Amerikaner mit griechischen Wurzeln, einem Amerikaner mit italienischen Wurzeln und zwei harten Burschen aus dem mittleren Westen.

If you want to change the world, measure a person by the size of their heart, not the size of their flippers.

Admiral William H. McRaven

Das einzige, was beim Navy Seal Training eine Rolle spielte, war der Wille zum Erfolg. Niemand interessierte sich für eine Hautfarbe, ethnische Hintergründe, Schulabschlüsse oder einen sozialen Status.

Lass uns diese Navy Seal Weisheit auch auf den Rest des Lebens umsetzen und Mitmenschen nach der Größe ihres Herzens messen – nicht nach ihrer Hautfarbe, ihrem Schulabschluss oder ihrer Religion.

4. Akzeptiere, dass das Leben nicht immer fair ist

Je früher du folgendes lernst und akzeptierst, desto besser: Die Welt ist alles andere als fair und in deinem Leben wirst du viele Male auf Hindernisse treffen, Leuten begegnen, die dich runterziehen wollen und Aufgaben bekommen, an denen du zunächst scheiterst.

An dieser Stelle fällt mir ein sehr berühmtes Zitat von Rocky Balboa ein:

Life is not about how hard you hit. It´s about how hard you can get hit and keep moving.

Rocky Balboa

In deinem Leben wirst du viele Male scheitern, verlieren und hinfallen. Es zählt aber nicht, wer du warst, als du hingefallen bist. Es zählt, wer du wurdest, als du wieder aufgestanden bist 🙂

Um der Welt Paroli zu bieten, müssen wir keine stahlharten Soldaten, Boxer, Actionhelden oder redegewandten Politiker sein. So wie du bist, bist du völlig in Ordnung. Und auch du kannst nach einer Niederlage wieder aufstehen und der Welt zeigen, wie stark du bist. Trau dich!

Albert Einstein konnte erst mit etwa 4 Jahren sprechen und seine Lehrer behaupteten einst, dass er niemals etwas in seinem Leben erreichen würde. Michael Jordan weinte vor Verzweiflung, als er aus dem High School Basketball Team ausgeschlossen wurde – heute gehört er zu den größten Basketball-Legenden dieser Welt, weil er nicht aufgegeben hat. Oprah Winfrey wurde als Nachrichtensprecherin gefeuert, weil sie angeblich nicht gut genug fürs Fernsehen sei – heute besitzt sie ein Milliarden-Imperium. Und wusstest du, dass die Musikgruppe Beatles einst mit der Begründung, ihre Musik habe keine Zukunft im Show Business, abgelehnt wurde?

In seiner Rede zeigt Admiral McRaven auf, dass im Navy Seal Training den Kadetten auf eine sehr wirkungsvolle Weise klargemacht wird, dass das Leben nicht immer fair ist. Mehrmals pro Woche stellten die Ausbilder nämlich die Klasse auf und führten eine außerordentlich gründliche Uniformkontrolle durch.

Ihr Hut musste perfekt gestärkt, Ihre Uniform makellos gebügelt, Ihre Gürtelschnalle glänzend und frei von Flecken sein. So sehr sich die Kadetten hierbei auch anstrengten: Die Ausbilder fanden immer etwas, an den Uniformen der Soldaten, das nicht gut genug war.

Wer die Uniformprüfung nicht bestand, musste vollständig bekleidet in die Brandungszone rennen, dann von Kopf bis Fuß durchnässt am Strand herumrollen, bis jeder Teil seines Körpers mit Sand bedeckt war. Dieser Effekt wurde als “Sugar Cookie” bezeichnet.

If you want to change the world get over being a sugar cookie and keep moving forward.

Admiral William H. McRaven

Als “Sugar Cookie” blieb man für den Rest des Tages in der kalten, nassen und sandigen Uniform. Viele der Kadetten konnten es partout nicht akzeptieren, dass alle ihre Bemühungen vergebens waren. Dass sie, egal wie sehr sie sich bemühten, die Uniform richtig hinzubekommen, sie weiterhin als “Sugar Cookie” endeten. Diese Schüler haben es nicht durch die Ausbildung geschafft.

Ihr Fehler war schlichtweg ein zu geringer Weitblick. Die Ausbilder würden es niemals zulassen, dass eine Uniform perfekt ist und daher immer irgendeinen Makel finden. Die wahre Lektion dahinter war also nicht, dass man stets auf eine perfekte Uniform zu achten hat, sondern die Akzeptanz, dass das Leben manchmal unfair ist.

Wie ist das bei dir? Hast du dich in deinem Leben auch schon einmal als “Sugar Cookie” gefühlt und in die Welt hinausgebrüllt, dass dies oder jenes einfach unfair ist? Ich möchte wetten, dass dich diese Aussage nirgends hingebracht hat und niemand interessiert zuhörte, nicht wahr 😉 ?

Es gibt Momente im Leben, in denen wir uns gut vorbereiten, einen perfekten Auftritt abliefern und dann trotzdem als “Sugar Cookie” enden – so ist das Leben manchmal einfach… Akzeptiere es, steh wieder auf und zeig der Welt, wie großartig du bist!

5. Scheue dich nicht, Fehler zu machen

Wenn du ein unschlagbares Mindset aufbauen willst, wird dir diese kleine Geschichte von Admiral McRaven gefallen: Die Navy Seal Kadetten wurden täglich durch Wettkämpfe, lange Läufe, lange Schwimmübungen, Hindernisparcours und stundenlange Calisthenics trainiert, herausgefordert und auf die Probe gestellt.

Bei jedem Training mussten bestimmte Zeiten eingehalten werden. Konnte ein Kadett die vorgegebene Zeit nicht einhalten, wurde sein Name auf eine Liste gesetzt. Alle Kadetten auf dieser Liste wurde am Ende des Tages zu einem “Circus” eingeladen, der aus zwei Stunden zusätzlicher Gymnastik bestand. Dieser zusätzliche “Circus” zielte darauf ab, die Kadetten zu zermürben, ihren Geist zu brechen und sie zum Aufgeben zu zwingen.

If you want to change the world, don’t be afraid of the circuses.

Admiral William H. McRaven

Obwohl natürlich niemand auf diese “Circus-Liste” kommen wollte, traf es letztendlich jeden Kadetten mindestens einmal. Und bei jenen Kadetten, die die zwei Stunden zusätzliches Calisthenics häufiger absolvieren mussten, passierte etwas sehr interessantes: Mit der Zeit wurden diese Menschen immer stärker. Der Schmerz im “Circus” stärkte die innere Kraft und körperliche Belastbarkeit.

Auch in deinem Leben wird es immer wieder einen “Circus” geben, weil das Leben voll davon ist. Du wirst scheitern – es wird sich schmerzhaft und entmutigend anfühlen. Manchmal wird es dich bis ins Mark erschüttern und gewaltig auf die Probe stellen. Aber wenn du die Welt verändern willst, dann habe keine Angst davor!

6. Habe keine Angst vor Risiken

Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Auf deinem Weg zum Traumleben wird es dir also nicht erspart bleiben, dieses oder jenes Risiko auf dich zu nehmen.

Auch hierzu weiß Admiral McRaven eine interessante Geschichte aus seinem Navy Seal Training zu erzählen: Mindestens zweimal pro Woche mussten die Kadetten einen Hindernisparcours mit 25 Hindernissen absolvieren – darunter eine drei Meter hohe Wand, ein etwa neun Meter hohes Lastennetz und einen meterlangen Stacheldraht, unter dem man kriechen musste.

Das anspruchsvollste Hindernis war jedoch die sogenannte “Slide for Life”. Es hatte einen dreistöckigen, etwa 9 Meter hohen Turm an einem Ende und einen einstöckigen Turm am anderen Ende. Zwischen beiden Türmen war ein 60 Meter langes Seil gespannt.

Man musste den dreistufigen Turm erklimmen und oben angekommen schnappte man sich das Seil, schwang sich unter dem Seil durch und zog sich Hand über Hand, bis man am anderen Ende ankam.

Der Rekord für den Hindernisparcours hatte schon seit Jahren Bestand, als Admiral McRaven seinen Unterricht 1977 begann. Der Rekord schien unschlagbar, bis eines Tages ein Kadett beschloss, mit dem Kopf voran die “Slide for Life” zu absolvieren.

If you want to change the world sometimes you have to slide down the obstacle head
first.

Admiral William H. McRaven

Anstatt seinen Körper unter das Seil zu schwingen und sich zentimeterweise nach unten zu bewegen, kletterte er mutig auf die Spitze des Seils und stieß sich vorwärts. Es war ein gefährlicher Schritt, scheinbar dumm und voller Risiken. Ein Misserfolg könnte vor allem eine Verletzung, aber eben auch das Durchfallen in diesem Training zur Folge haben.

Ohne zu zögern rutschte der Kadett gefährlich schnell statt mehrerer Minuten das Seil hinunter, er brauchte nur die Hälfte dieser Zeit und am Ende des Kurses hatte er den Rekord gebrochen.

Wie auch bei den vorigen Lektionen möchte ich dich erneut daran erinnern, dass wir keine Ausbildung zum Navy Seal Soldaten benötigen, um ebenfalls mutig durchs Leben zu gehen. Erstrecht musst du keine waghalsigen Stunts hinlegen oder dich in Lebensgefahr bringen. Alles, was du für dein Traumleben benötigst, hast du jetzt in diesem Moment bereits in dir: Mut, Stärke, Resilienz, Allgemeinwissen, Sexappeal, Charisma, …

Was auch immer es ist, das du in diesem Moment brauchst, um mutig durchs Leben zu marschieren: Du hast es bereits in dir 🙂 Glaube an dich, so wie ich es tue!

7. Stelle dich den Tyrannen

Dieser Punkt ist vor allem dann für dich wertvoll, wenn du Opfer von Mobbing, Ausgrenzung, Gaslighting oder Narzissmus bist. Die taffe Ausbildung der Navy Seals zeigt hiermit schließlich einmal mehr, wozu ein Mensch fähig ist!

Während der Landkriegsphase der Ausbildung werden die Navy Seal Kadetten zur Insel San Clemente ausgeflogen, die vor der Küste von San Diego liegt. Um das SEAL-Training zu bestehen, müssen eine Reihe langer Schwimmzüge absolviert werden. Eine davon ist das Nachtschwimmen.

Vor dem Schwimmen informieren die Tauchlehrer die Kadetten freudig darüber, dass die Gewässer von San Clemente ein Nährboden für weiße Haie sind. Sie versichern Ihnen jedoch, dass noch nie ein Kadett von einem Hai gefressen wurde – zumindest nicht soweit sie sich erinnern können.

Aber ihnen wird auch beigebracht, dass Sie standhaft bleiben, nicht wegschwimmen und keine Angst haben sollten, wenn ein Hai beginnt, Ihre Position zu umkreisen. Stattdessen sollen sie alle Kraft zusammennehmen und einem Hai, der auf sie zuschießt, auf die Schnauze schlagen – er wird sich umdrehen und davonschwimmen.

If you want to change the world, don’t back down from the sharks.

Admiral William H. McRaven

Was soll ich sagen? Solche Haie kennen wir wohl alle in unserem Leben, nicht wahr? Wir alle kennen diesen tyrannischen Chef oder toxischen Kollegen. Viele von uns hatten bereits diese eine Beziehung zu einem Narzissten und wurden Opfer von sogenanntem “Gaslighting”. Und viel zu viele von uns waren bereits Opfer von Mobbing und Ausgrenzung.

Ich möchte dich dazu ermutigen, den Haien dieser Welt die Stirn zu bieten. Begegne ihnen dennoch mit Respekt, aber mache ihnen klar: “Bis hierhin und nicht weiter!”.

Niemand kann dich ohne deine Einwilligung dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen.

Du bist ein wertvoller Mensch und nicht weniger wert als jemand anderes. Du hast es nicht verdient, ausgegrenzt oder beleidigt zu werden. Du musst eine toxische Beziehung keine Sekunde länger ertragen, als du es zulässt. Niemand kann dich ohne deine Einwilligung dazu bringen, dich minderwertig zu fühlen.

Warum um alles in der Welt lässt du es also zu, dass die Haie dieser Welt fröhlich auf deinen Gefühlen herumtrampeln, dich ausgrenzen oder dir sagen wollen, dass du dies oder jenes nicht schaffen kannst? Niemand hat das Recht hierzu! Solche Mitmenschen haben es schlichtweg nicht verdient, Teil deiner kostbaren Lebenszeit zu sein – PUNKT!

8. Gib dein Bestes in den dunkelsten Zeiten

Eine wichtige Aufgabe der Navy Seals ist es, Unterwasserangriffe gegen feindliche Schiffe durchzuführen. Diese Technik wird mit den Kadetten im Training ausgiebig geübt.

Bei einer solchen Schiffsangriffsmission werden zwei SEAL-Taucher vor einem feindlichen Hafen abgesetzt, von wo aus sie dann weit über zwei Meilen unter Wasser tauchen – alles, was sie dabei haben, um an ihr Ziel zu gelangen, sind ein Tiefenanzeiger und ein Kompass.

Während des gesamten Schwimmens dringt sogar weit unter der Wasseroberfläche etwas Licht durch. Es ist beruhigend zu wissen, dass sich über Ihnen offenes Wasser befindet, aber wenn Sie sich dem Schiff nähern, beginnt das Licht zu verblassen.

Die Stahlkonstruktion des Schiffes blockiert das Mondlicht, die umliegenden Straßenlaternen und jegliches Umgebungslicht. Um Ihre Mission erfolgreich zu erfüllen, müssen die SEAL-Taucher unter dem Schiff schwimmen und den Kiel, die Mittellinie und den tiefsten Teil des Schiffes finden. Dies ist Ihr Ziel, aber der Kiel ist auch der dunkelste Teil des Schiffes, wo Sie Ihre Hand nicht vor Ihrem eigenen Gesicht sehen können und der Lärm der Schiffsmaschinen ohrenbetäubend ist. In diesem Moment nicht die Orientierung zu verlieren, ist sehr schwer.

Jeder SEAL weiß, dass es unter dem Kiel in diesem dunkelsten Moment der Mission eine Zeit gibt, in der man ruhig und gelassen sein muss. Dies ist der Moment, in dem ein SEAL all seine taktischen Fähigkeiten, körperlichen Kräfte und innere Stärke zum Vorschein bringen muss.

If you want to change the world, you must be your very best in the darkest moment.

Admiral William H. McRaven

Genauso wie die Navy Seals musst auch du in deinen dunkelsten Zeiten dein bestes geben. Es wird dich nicht weiterbringen, wenn du den Kopf in den Sand steckst und hoffst, dass sich die Probleme wie von Geisterhand auflösen.

Wenn du grad eine schwere Zeit durchmachst, lässt sich die typische Redewendung “Kopf hoch” so leicht daher sagen, jedoch hilft es dir nicht wirklich weiter. Was ist es aber, das dich wirklich weiterbringt?

Es ist das Wissen, das tief in dir steckt, dass du ein mutiger und kräftiger Mensch bist. Es ist deine Gewissheit, dass du schon ganz andere Probleme gelöst hast. Es ist der Rückhalt, den du von allen Menschen, bekommst, die hinter dir stehen.

Weißt du überhaupt, was für krasse Herausforderungen du in deinem Leben bereits erfolgreich überwunden hast? Weißt du überhaupt, wer alles hinter dir steht? Weißt du überhaupt wie oft du in deinem Leben schon unglaublich mutig warst? Wenn du das nicht direkt beantworten kannst, möchte ich dich ermutigen, jetzt einen kurzen Moment innezuhalten und darüber nachzudenken – glaube mir: Es wird dir gut tun!

9. Verliere niemals die Hoffnung

Im Navy Seal Training wird die neunte Trainingswoche als Höllenwoche bezeichnet. Sie enthält sechs Tage ohne Schlaf, ständige körperliche und geistige Belastungsgrenzen, sowie ein unendlich anstrengender Tag im Wattenmeer zwischen San Diego und Tijuana. Dieses Wattenmeer, in dem das Wasser abfließt und die Tijuana-Schluchten bildet, ist ein sumpfiges Stück Gelände, in dem der Schlamm alles verschlingt.

Es ist der Mittwoch der Höllenwoche, an dem die Kadetten im Watt paddeln und die nächsten 15 Stunden damit verbringen, die eisige Kälte, den heulenden Wind und den unaufhörlichen Druck der Ausbilder auszuhalten.

Als an diesem Mittwochabend die Sonne unterzugehen begann, wurde Admiral McRaven´s Trainingsklasse, die einen ungeheuerlichen Verstoß gegen die Regeln begangen hatte, in den Dreck geschickt. Der Schlamm verzehrte jeden Mann, bis außer ihren Köpfen nichts mehr zu sehen war.

Die Ausbilder sagten ihnen, sie könnten den Schlamm verlassen, wenn nur fünf Männer aufgeben würden. Nur fünf Männer sollen aufgeben und alle könnten der drückenden Kälte entkommen. Als sie sich im Watt umsahen, war klar, dass einige Schüler kurz davor standen aufzugeben.

Es dauerte noch über acht Stunden, bis die Sonne aufging. Acht weitere Stunden klirrender Kälte, Zähneklappern und zitterndes Stöhnen der Auszubildenden waren so laut, dass man kaum etwas hören konnte.

Und dann begann eine Stimme durch die Nacht zu hallen. Eine Stimme erhob sich zum Singen. Das Lied war furchtbar verstimmt, wurde aber mit großer Begeisterung gesungen. Aus einer Stimme wurden zwei, aus zwei wurden drei und schon nach kurzer Zeit sangen alle in der Klasse.

Die Lehrer drohten den Kadetten, noch länger im Schlamm verweilen zu müssen, wenn sie weiter sangen – aber der Gesang hielt an! Und genau in diesem Moment geschah etwas magisches: Irgendwie schien der Schlamm etwas wärmer zu sein, der Wind etwas zahmer und die Morgendämmerung nicht mehr so weit entfernt!

If you want to change the world, start singing when you’re up to your neck in mud.

Admiral William H. McRaven

Wenn uns all diese Worte eines lehren, dann ist es die Kraft der Hoffnung. Die Macht einer Person kann die Welt verändern, indem sie den Menschen Hoffnung gibt. Denke nur einmal an Menschen wie Nelson Mandela, Mahatma Gandhi, Albert Einstein, Abraham Lincoln oder Malala Yousafzai.

In dunklen Zeiten, in denen andere längst aufgaben, haben diese Menschen erst recht ihren Mund aufgemacht und andere dazu motiviert, weiter zu machen. Diese Kraft hast auch du!

10. Gib niemals auf

In seiner Rede kommt Admiral McRaven abschließend auf die berühmtberüchtigte Messingglocke zu sprechen, wie man sie auch aus Hollywood Filmen kennt. Alles, was ein Navy Seal Kadett tun muss, um aufzuhören, ist, diese Glocke zu läuten.

Er muss nur einmal die Glocke läuten und fortan muss er sich nicht weiter quälen. Der Kadett muss nicht mehr um 5 Uhr in der Früh aufstehen, durch das eisige Wasser schwimmen, endlos lange Laufeinheiten ertragen oder den Hindernisparcours absolvieren. Einmal läuten und all das ist vorbei!

Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Fühlst du dich womöglich grad ertappt, weil du vor kurzem erst deine Diät aus einem x-beliebigen Grund abermals um eine Woche verschoben hast? Oder hast du vielleicht einen grandiosen Grund gefunden, wieso es heute wieder einmal Fastfood und Süßigkeiten vor dem Fernseher sein müssen, anstatt dich im Gym auszupowern und dich anschließend mit einem gesunden Salat zu belohnen? 😉 Vielleicht weil die Welt heute so ungeheuer unfair zu dir war?

Wenn du die Welt verändern willst, musst du deine Komfortzone verlassen! All das viele Gejammer bringt dich nirgendwo hin – im Gegenteil: Es verleitet dich nur noch dazu, einen weiteren Schritt in die falsche Richtung zu gehen.

Breche aus deiner Komfortzone aus, trau dich, sei mutig und zeig dir selbst, wie stark du bist. Fehltritte, Ausrutscher und blaue Flecke wirst du dabei nicht vermeiden können – und weißt du was? Das ist völlig ok so! Entweder gewinnst du, oder du lernst!

Abschließende Worte

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass dich die Zeilen dieses Artikels dazu ermutigt haben, mehr aus deinem Leben zu machen. Natürlich wird es nicht einfach sein, alle zehn Lektionen täglich durchzuziehen, aber es hat auch niemand behauptet, dass es einfach wird 😉 Der amerikanische Motivatior Les Brown sagt so schön: “easy is not an option!”

Nein, es wird nicht einfach! Aber, wenn du

  • jeden Tag mit einer erledigten Aufgabe startest
  • jemanden findest, der dir durchs Leben hilft
  • ausnahmslos jeden respektierst
  • weißt, dass das Leben nicht immer fair ist und du oft scheitern wirst
  • ein paar Risiken eingehst
  • in den dunkelsten Zeiten dein Bestes gibst
  • dich den Tyrannen stellst
  • denen hilfst, die am Boden liegen
  • und niemals aufgibst

… dann wirst du deine ganz persönliche Welt und die Welt der Menschen um dich herum verändern! Du wirst deinen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die nächsten Generationen in einer besseren Welt leben, als wir sie heute kennen.

Sei also mutig und zieh dein Ding durch!

Auf deinen Erfolg!

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